Donnerstag, 5. Januar 2012

Verstrickung von Politikern mit Finanzbranche

Die EZB und Bundesbanken soll in unserem aktuellen System eine von der Politik unabhängige Instanz sein, die primär versuchen soll, die Inflation auf einem stabilen Niveau zu halten und sekundär die Arbeitslosigkeit eindämmen soll. Das zweite Ziel rückt heutzutage immer mehr in den Hintergrund.

EZB/Bundesbank-Leitende sollen dementsprechend möglichst keiner Partei angehören und einzig versuchen dieses Primärziel zu erreichen. Dementsprechend erscheint es sinnvoll, dass sie Leitende aus der Wissenschaft stammen. Problematisch wird es aber, wenn mehrere dieser EZB/Bundesbank-Leute ehemalige hochrangige Angestellte bei Banken waren oder noch schlimmer sein werden. Hier könnten sie nämlich leicht in einen Interessenkonflikt kommen, da sie in Zukunft mit einer Anstellung im Bankensektor rechnen können, könnten sie dazu geneigt sein diesem Sektor Vorteile zu gewähren. Prominentes aktuelles Beispiel ist der frühere Bundesbankpräsident Axel Weber, der nun bei der UBS Bank angestellt ist. Zuvor war Ernst Welteke Präsident, der in der Adlon Affäre wegen Verdachts auf Vorteilnahme gehen musste. Dieser Posten ist also sehr heikel und sollte mit Bedacht gewählt werden. Gleiches gilt für EZB-Granden. Wie kann es dann sein, dass jemand wie Mario Draghi, der zuvor drei Jahre lang für Goldman Sachs gearbeitet hat EZB-Präsident werden kann? Noch dazu der Draghi, der es zuvor geschafft hat, mittels Tricks die Schulden von Italien und anderen klammen Ländern zu verschleiern und somit die Geldunion schuf, die heute so große Probleme bereitet.

Dass Goldman Sachs nicht nur bei der EZB seine Finger im Spiel hat, sondern auch an anderen wichtigen Entscheidungsstellen in Europa kann hier nachgelesen werden:

http://www.independent.co.uk/news/business/analysis-and-features/what-price-the-new-democracy-goldman-sachs-conquers-europe-6264091.html

Hier werden unter anderem der aktuelle italienische Staatschef Monti und das ehemalige EZB-Direktoriumsmitglied Otmar Issing genannt.

Für mich scheint es hier erhebliche Interessenskonflikte zu geben, diese Tatsachen müssen offengelegt und wichtige Personen mit mehr Bedacht, vor allem auch bezüglich ihrer Vergangenheit, gewählt werden.

Die Unabhängigkeit von Parteien scheint bei den meisten hier genannten Personen (außer bei Welteke) gegeben zu sein, die Unabhängigkeit von der Finanzbranche aber mitnichten.

1 Kommentar:

  1. Das ist ein sehr interessanter Beitrag, Zapata. Ich kann allen begeisterten ebenfalls den Film "Ring of Power" http://goo.gl/SFBwa sehr empfehlen.

    Leider hab ich keine Kontaktmöglichkeit hier bei euch gefunden.

    Ich war gestern dort: http://occupy-muenster.de/

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